Es musste ja irgendwann passieren: Nachdem schon Flash in Ungnade gefallen war, hat Apple nun keine Lust mehr auf Java...
In den Release Notes zum gestern erschienenen "Java for Mac OS X 10.6 Update 3", das Java SE 6 auf Version 1.6.0_22 aktualisiert, findet sich an prominenter Stelle der Hinweis, dass Apples eigene Java-Implementation ab sofort als veraltete Technologie gilt und in künftigen Mac OS X-Versionen fehlen könnte.
Auch wenn direkt unter dieser Ankündigung beschrieben ist, dass und wie mit diesem Update Java Virtual Machines (JVMs) anderer Hersteller leichter ins System eingebunden werden können (was ich in einem folgenden Blog-Eintrag beschreibe) und auch die exakte Wortwahl der Apple-Java-Abkündigung fast impliziert, dass ein anderer Hersteller in die Bresche springen wird – gesichert ist dies nicht.
Bis also Oracle oder IBM oder irgendwer sonst (Google?) offiziell bekannt gibt, dass sie eine Java-Implementierung für Mac OS X anbieten werden, müssen wir leider davon ausgehen, dass Java auf dem Mac tot ist.
Dies dürfte extrem negative Auswirkungen auf den Einsatz von Macs in Unternehmen haben, da dort Java-Anwendungen häufig in der einen oder anderen Form benötigt werden. Ebenso wird der Mac damit für Bildungseinrichtungen und insbesondere Hochschulen uninteressant, da dort oft Java als Lehrsprache eingesetzt wird. Und die Java-Entwickler-Gemeinde, in der sich (zumindest gefühlt) überdurchschnittlich viele Mac-Anwender befinden, wird sich neue Hardware-Investitionen und Upgrades auf kommende Mac OS X-Versionen gut überlegen.
Zu hoffen bleibt, dass die Ankündigung nur eine Kommunikations-Katastrophe mit schlechtem Timing war. Andererseite werden, sofern man diversen Internet-Quellen glauben darf, Java-Anwendungen für den kommende "Mac App Store" nicht akzeptiert werden, da es sich um veraltete Technologie handelt. Und das sieht dann schon eher nach Absicht aus...
Abwarten und Kaffee trinken.