Donnerstag, 15. Oktober 2009

IntelliJ IDEA 9: Community Edition und Open Source

Die Entwicklungsumgebung IntelliJ IDEA ist seit längerem der Geheimtipp für Java-Entwickler. Doch während Eclipse und NetBeans kostenlos erhältlich und weit verbreitet sind, schreckten viele vor dem dreistelligen Kaufpreis für eine IDE(A) zurück.

Mit der kommenden Version 9.0 wird IntelliJ IDEA nun Open Source und steht seit heute auch in einer kostenlosen Community Edition zur Verfügung. Mit dieser Edition kann Java SE, Groovy und Scala programmiert werden (inkl. Debugging, Refactoring, Testen, Versionsverwaltung etc.).

Für die Entwicklung von Web- und Enterprise-Applikationen wird die weiterhin kostenpflichtige Ultimate Edition benötigt, die neben aktuellen und künftigen Standards (Java EE 6 etc.) zahlreiche Programmiersprachen, Frameworks und Versionsverwaltungssysteme zusätzlich unterstützt.

Fazit: Für professionelle JEE-Entwicklung ist zwar nach wie vor die kostenpflichtige Ultimate Edition notwendig, aber zumindest kann sich nun jeder einen ausführlichen Eindruck von IntelliJ verschaffen. Und das hat diese Entwicklungsumgebung durchaus verdient.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Snow Leopard und Rosetta

Schon seit den ersten Mac OS X-Versionen können Java-Applikationen in einer speziellen Verzeichnisstruktur als "normale" Mac OS X-Anwendung verpackt werden, so dass sie u.a. mit einem eigenen Programmsymbol dargestellt werden. Damit solche Application Bundles Java-Bytecode ausführen können, enthalten sie als nativen Mach-O-Startcode im Verzeichnis /Contents/MacOS/ die Datei JavaApplicationStub:

Führt man ältere, noch unter PowerPC (PPC) Mac OS X zusammengebaute Java-Application-Bundles unter Mac OS X 10.6 "Snow Leopard" aus, erhält man eventuell den Hinweis, dass man den auf der Snow-Leopard-Installations-DVD enthaltenen PPC-Emulator "Rosetta" installieren muss, um die Anwendung starten zu können. Obwohl Apple seit Mac OS X 10.4 alte PPC-JavaApplicationStubs erkennt und als 32-Bit-Intel-Prozess neu startet, muss dafür Rosetta installiert sein – und genau das ist seit Snow Leopard nicht mehr standardmäßig der Fall.

Die einfachste Lösung, die zudem Rosetta nicht benötigt, ist, den alten Stub im Application Bundle durch eine Kopie der aktuelle Version /System/Library/Frameworks/JavaVM.framework/Resources/MacOS/JavaApplicationStub zu ersetzen. Dieser neue Stub enthält Code für die drei derzeit unterstützten Prozessorarchitekturen:
Straylight:~ much$ file JavaApplicationStub
JavaApplicationStub: Mach-O universal binary with 3 architectures
JavaApplicationStub (for architecture x86_64): Mach-O 64-bit executable x86_64
JavaApplicationStub (for architecture i386): Mach-O executable i386
JavaApplicationStub (for architecture ppc7400): Mach-O executable ppc
Wenn eine Java-Anwendung eine bestimmte Architektur nicht benötigt (z.B. weil nachgeladene JNI-Bibliotheken dafür nicht compiliert wurden), kann und sollte der entsprechende Code mit /usr/bin/lipo entfernt werden.